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Technische Informationen für Industrieschläuche

Allgemeine Richtlinien für den Einsatz unserer Industrieschläuche

Ein Industrieschlauch sollte entsprechend den spezifischen Einsatzbedingungen ausgewählt werden, um eine optimale Funktion des Schlauches zu gewährleisten. Hierfür ist es essentiell, möglichst genaue Informationen über die Anwendung, das zu befördernde Medium und die erforderlichen Anschlüsse einzuholen. Unter dieser Rubrik finden sich alle wichtigen technischen Informationen und Spezifikationen rund um unsere Produkte.

Die richtige Schlauchwahl

Um eine optimale Funktion des Schlauches zu gewährleisten, sollte dieser nach den spezifischen Einsatzbedingungen ausgesucht werden. Hierfür ist es essentiell, möglichst vollständige Informationen über die Anwendung, das zu befördernde Medium und die benötigten Anschlüsse in Erfahrung zu bringen.

Die folgenden Punkte sollen Ihnen helfen, den für Ihre Bedürfnisse optimalen Schlauch in diesem Katalog zu finden:
 

EINSATZBEDINGUNGEN

Medium:
Zusammensetzung (z.B. bei Ölen, Gasen und Treibstoffen)
Konzentration (bei Chemikalien)
Temperatur (Maximum, Minimum)

Druck:
Druckbelastung (maximaler Betriebsdruck)
Saugbelastung (maximaler Unterdruck)
Platzdruck: errechnet sich durch Multiplikation des maximalen Betriebsdruckes mit dem im Katalog angegebenen Sicherheitsfaktor.

Externe Einflüsse:
Temperatur
Witterungseinflüsse
Kontakt mit Öl, Fett, Meerwasser oder aggressiven Stoffen
Starker mechanischer Abrieb (z.B. durch Schleifen des Schlauches über abrasive Böden, Steine, Kanten, etc.)

Biegeradius:
Der im Katalog angegebene minimale Biegeradius darf während des Einsatzes nicht unterschritten werden, da sonst die Lebensdauer des Schlauches verkürzt werden kann.

 

SCHLAUCHABMESSUNGEN

Innendurchmesser: bezeichnet die Nenngrösse eines Schlauches.

Wanddicke: bezeichnet die Dicke der Schlauchwand (bestehend aus Seele, Einlage und Decke).

Länge: In dieser Spalte finden Sie die maximal produzierbare Länge des Schlauches bzw. die standardmäßige Lieferlänge.
 

SPEZIELLES

Normen und Zulassungen: Unter diesem Punkt sind in den Datenblättern jene Normen aufgelistet, die der betreffende Schlauch bzw. dessen Gummimischungen erfüllen und Zulassungen, die Semperit für das Produkt bzw. dessen Bauteile erworben hat.

Kennzeichnung: Die meisten Semperit-Schläuche sind werksseitig mit einer Standardkennzeichnung versehen. Zusätzlich können die Schläuche mit einem dreistelligen Code beschriftet sein, der lediglich zur internen Fertigungskontrolle dient. Auf Anfrage und bei entsprechender Abnahmemenge können Semperit-Schläuche auch mit einer Sonderkennzeichnung bestellt werden.

Allgemeine Richtlinien für den Einsatz unserer Produkte

Die Auswahl der richtigen Schlauchtype ist sehr wichtig  für die ordnungsgemäße und sichere Verwendung im Betrieb.

Bitte prüfen Sie daher bei der Auswahl unserer Produkte stets die Eignung für die von Ihnen und/oder Ihren Kunden verwendeten Anwendungsbereiche und klären sie ihre Abnehmer über die Einsatzbereiche der Produkte und deren Grenzen genau auf.

Die Eignung des gewählten Produktes für die jeweilige kundenspezifische Anwendung lässt sich allerdings nur im Einzelfall bestimmen und  ist insbesondere von der konkreten Einbausituation (insbesondere der Schlauchkrümmung), der Kombination Schlauch – Armatur und von der Verträglichkeit des Mediums mit der Innenschicht des Schlauchs (Schlauchseele) abhängig. Die weiteren Hinweise in den Unterpunkten dieses Menüs (links) geben einen kurzen Überblick zu diesen Themen, ersetzen aber nicht die fachliche Beratung im Einzelfall. Bitte holen Sie bei Unklarheiten unbedingt fachlichen Rat ein!

Die Anzahl der möglichen Betriebsstunden reduziert sich, wenn der Schlauch unter ungünstigen Einsatzbedingungen betrieben wird. Dazu zählen maximaler Betriebsdruck, maximale Temperatur und minimaler Biegeradius. Liegen mehrere dieser Faktoren gleichzeitig vor, altert das Produkt schneller und ist daher früher auszutauschen.

Überprüfen Sie daher die Einsatzbedingungen laufend und passen sie den Austauschzyklus daran an.
 

WICHTIGE HINWEISE:

Eine falsche Produktauswahl oder nicht fachgerechter Einbau der Schläuche kann zur Beschädigung bzw. zum Ausfall des Schlauches und zu (teilweise auch schweren) Sach- und Personenschäden führen. Speziell bei Anwendungen mit hohem Betriebsdruck besteht bei Nichtbeachtung der Spezifikationen akute Verletzungsgefahr! Holen Sie daher im Zweifelsfall unbedingt fachlichen Rat ein!

Schlauch und Durchflussmedium

Die Schlauchinnenschicht (Schlauchseele) muss für das in der Anwendung verwendete Medium (Öl, Wasser, Luft, Gas) geeignet sein, weil sonst der Schlauch durch das durchfließende Medium bzw. dessen Inhaltsstoffe beschädigt oder zerstört werden und daher ausfallen kann, was (teilweise auch schwere) Sach- und Personenschäden nach sich ziehen kann.

Konstruktion

Generell besteht ein Schlauch aus folgenden 3 Elementen, wobei jedes für sich eine wichtige Funktion erfüllt:

1. Seele

Die Seele ist der innere Bauteil eines Schlauches und Kontaktelement zum fördernden Medium. Die Wahl der richtigen Kautschukmischung erlaubt es, einen Schlauch gezielt für die Förderung von Chemikalien, Öl, abrasiven und vielen anderen Medien auszulegen.
 

2. Einlage

Die Einlage verleiht dem Schlauch die nötige Querschnittstabilität und die Fähigkeit, statischen und dynamischen Drücken zu widerstehen. Dieser Festigkeitsträger kann aus diversen Textilien, Nylon oder auch Stahldraht bestehen bzw. aus einer Kombination der genannten Materialien. Soll der Schlauch auch Saugbelastungen standhalten bzw. eine besonders hohe Flexibilität aufweisen, wird zusätzlich eine Stahldrahtspirale in das Einlagenpaket eingebettet.
 

3. Decke

Die Decke ist der äussere und damit sichtbare Teil eines Schlauches. Sie bietet Schutz vor äusseren Einflüssen wie Witterung, Temperatur und mechanischen Verletzungen, die während des Gebrauches auftreten könnten. Die Oberfläche des Schlauches kann je nach Fertigungsmethode glatt sein oder eine Stoffimpression aufweisen. Auch bei der Decke ist es erforderlich, die Kautschukmischung entsprechend den jeweiligen Einsatzbedingungen auszuwählen.

Flexibilität und Biegeradius

Flexibilität und Mindestbiegeradius sind wichtige Faktoren in der Schlauchkonstruktion und -auswahl, besonders wenn der Schlauch im Einsatz starken Krümmungen unterzogen wird.

Es ist darauf zu achten, dass der kleinste im Einsatz zu erwartende Biegeradius über dem Mindestbiegeradius des jeweiligen Schlauches liegt. Wird der minimale Biegeradius jedoch unterschritten, kann der Schlauch knicken und sich im Querschnitt verengen oder sogar platt gedrückt werden. Dadurch kann es zu einer übermässigen Beanspruchung oder Verdrehung der Einlagen kommen. Dies kann die Lebensdauer des Schlauches erheblich reduzieren bzw. sogar zu dessen Ausfall führen.

Der Mindestbiegeradius wird im allgemeinen für jeden Schlauch in diesem Katalog angegeben. Bis zu diesem Radius kann der Schlauch im Einsatz ohne Schaden bzw. ohne beträchtliche Verkürzung der Lebensdauer gebogen werden. Der Radius wird zum Inneren der Krümmung hin gemessen. 

Formel, um die Mindestschlauchlänge zu bestimmen, unter Vorgabe des Biegeradius und des erforderlichen Grades der Schlauchbiegung:

α/360° * 2 π * (r+ϕ /2) =L

Es sind: a = Biegewinkel, r = gegebener Biegeradius des Schlauches,

 f = Aussendurchmesser des Schlauches,

L = Mindestlänge des Schlauches.

Beispiel: Für eine 90° Biegung eines Schlauches mit Aussendurchmesser 70mm errechnet sich die Mindestschlauchlänge bei einem Biegeradius von 450mm wie folgt:

90/360 * 2 π * (450+70 /2) = 762mm

In diesem Fall muss sich die Biegung folglich über eine Schlauchlänge von mindestens 762mm erstrecken.

Chemische Beständigkeitsliste

           

EIGNUNG DES SCHLAUCHES

Die Eignung des Schlauches wird wesentlich durch seine Beständigkeit gegenüber dem zu fördernden chemischen Produkt bestimmt. 

Auch bei sachgerechtem Einsatz bedeutet ausreichende Beständigkeit keine unbegrenzte Haltbarkeit und Beibehaltung der ursprünglichen Eigenschaft des Schlauches. Durch die Einwirkung vieler verschiedener Fördergüter können Quellung, Schrumpfung und Durchdringung des Schlauchmaterials sowie chemische Reaktionen auftreten, wodurch die Eigenschaft von Schlauch und Fördergut beeinträchtigt werden.

Diese Vorgänge verlaufen im allgemeinen um so rascher und heftiger, je höher die Betriebstemperatur, der Betriebsdruck, die Strömungsgeschwindigkeit, der Abrieb, die Dauer und Häufigkeit der Einwirkung, das Lebensalter des Schlauches sowie die Verunreinigung des zu fördernden chemischen Produktes ist.

Die Angaben in dieser Beständigkeitsliste sind nur Richtwerte, die nur zeitlich eingeschränkt gewährleistet werden können. 

Sie beruhen auf Laborprüfungen, die im allgemeinen bei Raumtemperatur (=25°C) durchgeführt worden sind, auf Literaturangaben sowie auf praktische Erfahrungen. Chemische Tauglichkeitsprüfungen wurden nicht für jeden Fall durchgeführt. 

Erscheinen die Angaben dem Anwender nicht ausreichend oder bestehen Zweifel, vereinbaren Sie bitte Einzelprüfungen mit der Semperit-Schlauchtechnik. 

Dem Anwender wird darüber hinaus empfohlen, wiederkehrende Prüfungen an Schlauchleitungen  durchzuführen, wenn durch die geschilderten Vorgänge eine Gefährdung nicht auszuschliessen ist. Im Regelfall erscheint eine Prüffrist von sechs bis zwölf Monaten ausreichend.
 

ABWEICHUNGEN

Sollen andere als die angeführten chemischen Produkte oder Produktgemische gefördert werden oder weicht die Beschaffenheit und die Zusammensetzung, z.B. die Konzentration und Temperatur der chemischen Produkte von den Angaben ab, so ist vor dem Einsatz der betreffenden Schlauchleitung unbedingt Rücksprache mit der Semperit-Schlauchtechnik erforderlich, bzw. ist für den speziellen Anwendungsfall eine gesonderte chemische Tauglichkeitsprüfung durchzuführen.

Die Beurteilung der Eignung von Schläuchen und Schlauchleitungen für eine bestimmte Anwendung kann nur von Fall zu Fall vorgenommen werden.

Abweichungen gegenüber dem Beiblatt 1 zu EN 12115:1999 sind möglich.

Angaben beruhen auf langjährigen Erfahrungen. Technische Änderungen, Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.
 

EIGNUNGSGRUPPEN

Eignungsgruppe Eignung  
A geeignet für Voll- und Leerschlauchsystem
B eingeschränkt geeignet z. B. nur für Leer-schlauchsystem
oder Kurzzeitbetrieb.
C nicht geeignet Werkstoff wird angegriffen bzw. zerstört.
- Rücksprache mit der
Semperit-Schlauchtechnik
 

 

*) Massenanteil (früher Gewichts-%), TR = technisch rein
**) Siehe Dokumentation Chemieschläuche aus Elastomeren oder Thermoplasten gem. Werknorm Teil 1 der chemischen Industrie, Seite 1

Temperatur- und Ölbeständigkeit

TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT

Alterungseffekte bei Gummiprodukten sind stets temperaturabhängig, wobei bei einer relativ geringen Erhöhung der Temperatur die Alterungsgeschwindigkeit sehr stark zunimmt.

Temperaturen über + 120°C können die Widerstandskräfte textiler Verstärkungsmaterialien, sowie den Platzdruck des Schlauches verringern!

Den gültigen Temperaturbereich je Einsatz für einen bestimmten Semperitschlauch entnehmen Sie bitte dem entsprechenden Katalogblatt.

Für Hochtemperaturanwendungen führt Semperit spezielle Schläuche im Programm.  

 

ÖLBESTÄNDIGKEIT

Die Auswirkungen von Öl und Treibstoff auf Gummi hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, die für die richtige Werkstoffwahl berücksichtigt werden müssen:

  • Zusammensetzung des Öls (Dieselöl, Hydrauliköl, ASTM 1-3)
  • Temperatur und Einsatzzeit
  • Druck / Unterdruck

Die Ölbeständigkeitseinstufung von Gummiwerkstoffen wird aufgrund von Veränderungen physikalischer Eigenschaften in Standardflüssigkeiten bewertet. Es wird dabei oft die Quellung in IRM 903 (ASTM Öl Nr.3) bei 100°C und einer Prüfdauer von 70 Stunden herangezogen. Bei einer Volumenänderung (Quellung) von weniger als 25%, gilt ein Werkstoff in der Literatur als ‚sehr gut‘ ölbeständig.

Matrix der Öl- und Kraftstoffeignung
Elektrische Eigenschaften

Die gebräuchlichsten Klassifizierungen von Gummischläuchen in Bezug auf elektrische Eigenschaften sind:

  • Elektrisch leitfähig mit einem Widerstand < 106 Ohm/Meter.
  • Antistatisch mit einem Widerstand von 106 bis 109 Ohm/Meter.
  • Isolierend mit einem Widerstand > 109 Ohm/Meter.

Die elektrischen Eigenschaften von Gummischläuchen neigen zu gewissen Veränderungen mit zunehmendem Alter und Abnutzung des Schlauches.

Sind spezielle Anforderungen hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften eines Schlauches erforderlich, spezifizieren Sie diese bitte bei der Bestellung genau. Unsere Anwendungstechniker beraten Sie gerne.

Toleranzen

 

Folgende Toleranzen nach EN ISO 1307:2008 gelten für Semperit-Schläuche:

 

Toleranzen

Nenn-Innen-durchmesser

Schlauchherstellung

  mit
starrem
Dorn
mit
flexiblem
Dorn
dornlos
  min. max. min. max. min. max.
3,2 3,2 3,8 - - - -
4 4,0 4,8 4,0 4,8 3,4 4,6
5 4,6 5,4 4,6 5,4 4,2 5,4
6,3 6,2 7,0 6,2 7,0 5,6 7,2
8 7,7 8,5 7,7 8,5 7,2 8,8
10 9,3 10,1 9,3 10,1 8,7 10,3
12,5 12,3 13,5 12,3 13,5 11,9 13,5
16 15,5 16,7 15,5 16,7 15,1 16,7
19 18,6 19,8 18,6 19,8 18,3 19,9
20 19,6 20,8 19,6 20,8 19,3 20,9
25 25,0 26,4 25,0 26,4 24,2 26,6
31,5 31,4 33,0 31,4 33,0 30,2 33,4
38 37,7 39,3 37,7 39,3 36,5 39,7
40 39,7 41,3 39,7 41,3 38,5 41,7
50 49,4 51,0 - - 48,1 51,6
51 50,4 52,0 - - 49,1 52,6
63 63,1 65,1 - - 61,5 65,5
76 74,6 77,8 - - 74,2 78,2
80 78,6 81,8 - - 78,2 82,2
90 87,3 90,5 - - - -
100 100,0 103,2 - - 99,4 103,9
125 125,4 128,6 - - 124,8 129,3
150 150,4 154,4 - - 150,2 154,7
160 - - - - 162,9 167,4
200 200,7 205,7 - - 200,2 206,2

  

Nenndurchmesser, die in EN ISO 1307:2008 nicht angeführt sind, werden gemäß unseren internen Toleranzen (in mm) wie folgt gefertigt: 

Nenn-Innen-
durchmesser

Schlauchherstellung

  mit
starrem
Dorn
mit
flexiblem
Dorn
dornlos
  min. max. min. max. min. max.
3,0 - 5,0 - - -0,4 +0,6 -0,4 +0,6
5,1 - 8,0 -0,3 +0,6 -0,7 +0,8 -0,7 +0,8
8,1 - 13,0 -0,3 +0,6 -0,8 +0,8 -0,8 +0,8
13,1 - 16,0 -0,3 +0,6 -0,9 +0,8 -0,9 +0,8
16,1 - 20,0 -0,4 +0,8 -0,9 +0,9 -0,9 +0,9
20,1 - 30,0 -0,4 +0,8 -1,2 +1,2 -1,2 +1,2
30,1 - 40,0 -0,4 +1,0 -1,5 +1,7 -1,5 +1,7
40,1 - 51,0 -0,5 +1,0        
51,1 - 125,0 -1,0 +1,0        
125,1 - 160,0 -1,6 +1,6        
160,1 - 203,0 -2,0 +2,0        

 

Längentoleranzen

Folgende Toleranzen nach EN ISO 1307:2008 gelten für Semperit-Schläuche:

Länge in [mm] Toleranz
bis 300 +/- 3,0 mm
> 300 bis 600 +/- 4,5 mm
> 600 bis 900 +/- 6,0 mm
> 900 bis 1200 +/- 9,0 mm
> 1200 bis 1800 +/- 12,0 mm
> 1800 +/- 1%

   

 

 

Vermeidung von Schäden

Schadhafte Schlauchleitungen können einem Unternehmen nicht nur unerwartete Kosten verursachen, sondern unter Umständen auch zu folgenschweren Unfällen führen – Auswirkungen, die bei ausreichender Aufmerksamkeit und Beachtung folgender Punkte vermieden werden können. 

Voraussetzung für den sicheren Betrieb:

  • Wahl der Schlauchleitungen entsprechend dem Betriebsdruck, den Einsatzbedingungen und der Nennwerte
  • Einsatzbereiche gemäss einschlägiger Normen oder sonstiger Regelungen
  • Fachgerechte Einbindung, richtige, sorgfältige Verlegung
  • Sofortiger Ersatz/Austausch beschädigter Schlauchleitungen

Hauptursachen für Beschädigungen:

  • Mechanische Verletzung
  • Unterschreiten des Mindestbiegeradius
  • Zu hohe Zugbelastung
  • Übermässige Verdrehung
  • Quetschung
  • Ungeeignetes Medium

 Regelmässige Prüfung zur Früherkennung von Schäden:

  • Einwandfreier Zustand der Schlauchaussen schicht – keine Risse, Blasen, Verformungen, Abrieb- oder Knickstellen.
  • Ordnungsgemässer Armaturensitz
  • Fachgerechte Verlegung – extreme Knickung, zu starke Zugbeanspruchung, gewaltsame Verdrehung vermeiden
  • Kontrolle der Dichtheit
Pflege, Wartung und Lagerung

Schläuche unterliegen einer begrenzten Lebensdauer, und der Anwender muss sich den Anzeichen eines drohenden Ausfalls bewusst sein, besonders wenn die Einsatzbedingungen einen hohen Arbeitsdruck beinhalten und/oder Gefahrstoffe transportiert werden. 

Sicherheitshinweis: Werden die vom Hersteller empfohlenen Verfahren zur Pflege, Wartung und Lagerung des jeweiligen Schlauches nicht eingehalten, so kann dies zu einer fehlerhaften Funktion des Schlauches führen. Dies könnte zu einer Sachbeschädigung oder ernsthaften körperlichen Verletzung führen.

Im folgenden werden allgemeine Anweisungen zur richtigen Lagerung von Schläuchen beschrieben. Eine unsachgemässe Lagerung kann die Lebensdauer von Schlauchprodukten erheblich reduzieren.

Ordnungsgemässer Umgang mit Schläuchen

Unsachgemäße Behandlungen der Schläuche, wie Quetschen, Reissen, ziehen oder Belastung mit nicht zulässigen Medien müssen vermieden werden.

Vermeiden Sie das Zerren eines Schlauches über scharfe oder abreibende Oberflächen, es sei denn, er wurde speziell für diesen Einsatz konstruiert.

Schläuche dürfen nur bis zu ihrem vorgeschriebenen Maximalbetriebsdruck eingesetzt werden. Jede Änderung des Betriebsdruckes sollte stufenweise erfolgen, so dass die Schläuche keinen Druckstössen ausgesetzt werden. Schläuche dürfen weder geknickt noch überfahren werden, ausser es ist in den Datenblättern anders angegeben.

Beim Umgang mit grossen Schläuchen sind möglichst Haspeln oder Trommeln zu verwenden. Für schwere Saug- und Druckschläuche wie z. B. beim Be- und Entladen von Öl sollten entsprechende Schlingen, Tragriemen und dgl. zur Unterstützung eingesetzt werden.

Allgemeine Prüfungen

Eine Inspektion und ein hydrostatischer Test sind in regelmässigen Zeitabständen durchzuführen, um zu überprüfen, ob der Schlauch für den weiteren Einsatz noch geeignet ist. Eine Sichtprüfung des Schlauches auf gelöste Decken, Knickstellen, Dellen oder weiche Stellen muss vorgenommen werden, um Hinweise auf gebrochene oder verschobene Einlagen zu erhalten. Die Kupplungen oder Armaturen müssen genau auf Ablösungsanzeichen vom Schlauch untersucht   und gegebenenfalls sofort ersetzt werden.
 

Lagerung

Die Lagerung von Gummischlauchprodukten kann beeinflusst werden durch: Termperatur, Luftfeuchtigkeit, Ozon, Sonnenlicht, Öl, Lösungsmittel, korrosive Flüssigkeiten und Dämpfe, Insekten, Nagetiere und radioaktives Material.

Ein ordnungsgemäßes Lagern der Schläuche hängt überwiegend von deren Grösse (Durchmesser und Länge), der zu lagernden Menge und der verwendeten Verpackung ab. Schläuche dürfen nicht derart gestapelt oder übereinandergelegt werden, dass das Gewicht des Stapels eine Verformung der untenliegenden Schläuche bewirkt. Da Gummischläuche in Dimension, Gewicht und Länge stark variieren, können diesbezüglich keine allgemein gültigen Empfehlungen gegeben werden. Ein dünnwandiger Schlauch hält weniger Belastung aus als ein dickwandiger oder ein Schlauch mit Stahldrahtspirale. Schläuche, die als Rollen verschickt werden, müssen horizontal gelagert werden.

Sofern möglich, lagern Sie die Schlauchprodukte in ihrer Originalverpackung, besonders wenn es sich bei diesen Verpackungen um Holzkisten oder Pappkartons handelt. Diese Verpackungen schützen auch vor Sonnenlicht.

Im folgenden werden allgemeine Anweisungen zur richtigen Lagerung von Schläuchen gemäss Norm DIN 7716:1982 „Erzeugnisse aus Kautschuk und Gummi: Anforderungen an die Lagerung, Reinigung und Wartung“ Absatz 3 beschrieben. Eine unsachgemässe Lagerung kann die Lebensdauer von Schlauchprodukten erheblich reduzieren.  

Lagerraum: Der Lagerraum soll kühl, trocken, staubarm und mässig gelüftet sein. Eine witterungsungeschützte Lagerung im Freien ist nicht zulässig. 

Temperatur: Gummi-Erzeugnisse sollten nicht unter –10°C und über +15°C gelagert werden, wobei die obere Grenze bis auf +25°C überschritten werden darf. Noch darüber liegende Temperaturen sind nur kurzfristig zulässig.

Heizung: In geheizten Lagerräumen sind die Gummi- und Kautschukerzeugnisse gegen die Wärmequelle abzuschirmen. Der Abstand zwischen der Wärmequelle und Lagergut muss mindestens ein Meter betragen.

Feuchtigkeit: Das Lagern in feuchten Lagerräumen soll vermieden werden. Es ist darauf zu achten, dass keine Kondensation entsteht. Am günstigsten ist eine relative Luftfeuchte unter 65%.

Beleuchtung: Die Erzeugnisse sollen vor Licht geschützt werden, insbesondere vor direkter Sonnenbestrahlung und vor starkem künstlichen Licht mit einem hohen ultravioletten Anteil. Die Fenster der Lagerräume sind aus diesem Grunde mit einem roten oder orangefarbenen (keinesfalls blauen) Schutzanstrich zu versehen. Vorzuziehen ist eine Beleuchtung mit normalen Glühlampen.

Ozon: Da Ozon besonders schädlich ist, dürfen die Lagerräume keinerlei Ozon erzeugende Einrichtungen enthalten, wie z.B. Elektromotoren oder sonstige Geräte, welche Funken oder andere elektrische Entladungen erzeugen können. Verbrennungsgase und Dämpfe, die durch photochemische Vorgänge zu Ozonbildung führen können, sollten beseitigt werden. 

Letztendlich sollten Gummiartikel nach dem "first-in, first-out" Prinzip ausgelagert werden, denn auch unter den besten Bedingungen kann eine ungewöhnlich lange Lagerdauer zu einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften gewisser Gummiprodukte führen.

Kennzeichnung

Grundsätzlich unterscheiden wir drei Arten der Kennzeichnung:

1. Schriftband

Der gewünschte Wortlaut bzw. das Designelement ist auf einer Trägerfolie in einer oder mehreren Farben aufgebracht. Während der Vulkanisation überträgt sich die Farbe und verbindet sich mit der Schlauchoberfläche. Im Anschluss wird die Folie abgezogen. Es handelt sich um eine optisch sehr ansprechende und sehr gut erkennbare Kennzeichnung.  Es können diverse Farben und Farbkombinationen sowie Schriftgrößen gewählt werden. Die Schriftband-Kennzeichnungsmethode ist im Prinzip für alle Schläuche mit Stoffimpression möglich.
 

2. Farbsignierung

Flüssige Farbe wird entweder mittels Transferrad oder Tintenstrahldrucker aufgebracht. Hauptsächlich wird in weißer Tinte beschriftet, in Ausnahmefällen auch in anderer Farbe. Die Kennzeichnung ist kostengünstiger als ein Schriftband, die Haltbarkeit aber wesentlich kürzer. Diese Art der Kennzeichnung kann auf nahezu allen unseren Schlauchtypen aufgebracht werden.
 

3. Prägung

Die Schrift wird entweder mittels Rad oder Band in die Decke  geprägt. Mit wenigen Ausnahmen ist diese Art nur in der Farbe der Decke erhältlich. Die Prägung hat mit Abstand die längste Standzeit, da sie in der Qualität der Deckenmischung ausgeführt ist. Sie kann auf allen dorngefertigten Schlauchtypen aufgebracht werden.

Bestell- und Liefermodalitäten

LIEFERMENGE

Bestellmengen können aus technologischen, fertigungstechnischen oder Gründen der Längenspezifikation bzw. der Verpackungseinheiten nicht immer exakt eingehalten werden. Daher behalten wir uns vor, dass die tatsächlich gelieferte und fakturierte Menge um +/- 10 % oder zumindest 1 Bund/Stück/Rolle von der Bestellmenge abweicht.
 

BUNDLÄNGEN

Stahldorn gefertigte Schläuche
Standardlänge: 40m
Lieferlänge: ≥36m

Bei einer Standardlänge von 40m können werksseitig Längen ≥36m geliefert werden. Bei Kundenanfertigungen können darüber hinaus bis zu 10% der Lieferungen in Kurzlängen von 10-35,9m gleichpreisig verschickt werden.

Long Length Schläuche
Standardlänge: 40 bzw. 50m
mind. 95% der Liefermenge wird in Fixlängen geliefert.
max. 5% der Liefermenge wird in Kurzlängen geliefert (≥10m).

Standardlänge: 100m
mind. 90% der Liefermenge wird in Fixlängen geliefert.
max. 10% der Liefermenge wird in Kurzlängen geliefert (≥10m).

Es kommen die Längentoleranzen gemäß EN ISO 1307:2006 zur Anwendung.

Sollten andere Lieferlängen gewünscht werden, sind diese im Einzelfall bei Auftragsvergabe abzuklären. Sofern nichts anderes vereinbart, kommen obige Längenregelungen zur Anwendung.
 

VERPACKUNG

Standardverpackung für Rollenware bei der Stahldornfertigung:
- Einzelbundverpackung, lose im LKW.

Auf Anfrage bestehen die Möglichkeiten:

  • auf Palette gestretcht und/oder gebändert
  • unverpackt
  • verpackt in Holzkisten
  • verpackt in Karton Halbschalen
  • auf Trommeln

Standardverpackung für Rollenware bei der Long Length–Fertigung:
ID < 25 mm: 110 x 110 Palette, einzelbundverpackt, gestretcht auf Palette
ID 25, 28 mm: 80 x 120 Palette, einzelbundverpackt, gestretcht auf Palette
ID > 28 mm: 110 x 110 Palette, lose, gestretcht auf Palette
 

MINDESTBESTELLMENGE FÜR ANFERTIGUNGSARTIKEL

Abhängig von der Produkttype, der Dimension und der Fertigungstechnologie sind für Anfertigungsartikel gewisse Mindestbestellmengen einzuhalten.

Beispiel des Technologieeinflusses:
LL Technologie DN 25: ca. 3.000 m
Stahldornfertigung DN 25: 600 m
 

LAGERARTIKEL

Bestimmte Artikel sind seitens Semperit lagergeführt.
Hierbei unterscheiden wir Artikel, die bei Unterschreitung eines definierten Sicherheitsbestandes automatisch nachgefertigt werden (LR-Artikel) und solche, bei denen bei Erreichen des Nullbestandes erst ein Fertigungslos nachproduziert wird, wenn ein neuer Kundenauftrag angelegt wird (L-Artikel).

Der Sicherheitsbestand der LR-Artikel beruht auf den Absatzmengen der Vorperioden und ist auf den Durchschnittsbedarf abgestimmt. Aufgrund von Spitzenbedarfen kann es somit dennoch zu Unterdeckungen und zu entsprechenden Lieferzeiten bis zur Nachproduktion kommen.

Die aktuell definierten Lagerartikel können im Login-Bereich unserer Internetseite nachgelesen werden bzw. Ihr zuständiger Innendienst informiert Sie gerne.

LR......bevorzugte Lagerposition mit Sicherheitsbestand (siehe Beschreibung oben)
L........Lagerposition ohne Sicherheitsbestand
O.......Anfertigungsartikel

Reinigung von Semperit-Lebensmittelschläuchen

Empfehlungen für die Reinigung von Semperit-Lebensmittelschläuchen                               

Semperit-Lebensmittelschläuche entsprechen den, beim jeweiligen Produkt angegebenen Vorschriften. Damit ist sichergestellt, dass keine gesundheitsgefährdenden Stoffe auf das Lebensmittel übergehen werden. Um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten, Geruchs- und Geschmacksbeeinflussungen des geförderten Lebensmittels hintanzuhalten und die hohe Lebensdauer dieser Schläuche voll auszuschöpfen, bitten wir Sie um Beachtung der Richtlinien im PDF Dokument:

Handhabungsrichtlinien für das SIGMA® Schlauchsystem

Bei der Verwendung von SIGMA® Schlauchsystemen ist zusätzlich zu den allgemeinen Handhabungsrichtlinien für Gummischläuche aufgrund der großen Abmessungen und Massen besonders auf folgende Punkte zu achten:

  • Grundsätzlich sind SIGMA® Schläuche unabhängig von der Lieferform (bis DN 152 gerollt, darüber hinaus gestreckt) auf Paletten zu manipulieren, um mögliche Beschädigungen des Schlauches zu vermeiden.
  • Bei gestreckter Lieferform wird die Manipulation mit zwei Staplern empfohlen.
  • Für den Fall, dass einzelne Schläuche oder Schlauchbunde ohne Paletten mit Staplern bewegt werden müssen, so sind unbedingt Hebeösen zu verwenden.
  • Bei jedem Transport sind die Schläuche ausreichend zu befestigen, um eventuelle Transportschäden zu vermeiden.
  • Der SIGMA® Schlauch darf trotz seiner Größe weder über den Boden noch über scharfkantige Gegenstände gezogen werden.
  • Zu keinem Zeitpunkt, weder beim Transport noch bei der Lagerung dürfen Gegenstände auf den SIGMA® Schläuchen gelagert werden, da sonst die Gefahr besteht, daß die eingebettete Spirale bleibende Deformationen erleidet; lediglich SIGMA Schläuche dürfen übereinander gelagert werden.
  • Es ist unbedingt zu beachten, dass die Druckempfindlichkeit mit zunehmender Nennweite des Schlauches ansteigt.
  • Aufgrund der hohen Masse des SIGMA® Schlauchsystems wird bei der Manipulation die Zuhilfenahme von Hebewerkzeugen und dergleichen aus ergonomischen Gründen empfohlen.

Nur zur Übersicht – für detaillierte Informationen lesen Sie bitte das jeweilige Datenblatt.

Sattdampf
Druck Temperatur
kp/cm² bar Psi °C °F

0,4
0,6
0,8
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
5,5
6,0
6,5
7,0
7,5
8,0
8,5
9,0
9,5
10,0
10,5
11,0
11,5
12,0
12,5
13,0
13,5
14,0
14,5
15,0
15,5
16,0
17,0
18,0
19,0
20,0
25,0
30,0

0,4
0,6
0,8
1,0
1,5
2,0
2,5
2,9
3,4
3,9
4,4
4,9
5,4
5,9
6,4
6,9
7,4
7,8
8,3
8,8
9,3
9,8
10,3
10,8
11,3
11,8
12,3
12,8
13,2
13,7
14,2
14,7
15,2
15,7
16,7
17,7
18,6
19,6
24,5
29,4

  5,7
  8,5
 11,4
 14,2
 21,3
 28,4
 35,6
 42,7
 49,8
 56,9
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 71,1
 78,2
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 92,4
 99,6
106,7
113,8
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128,0
135,1
142,2
149,3
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199,1
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417,0
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